„Ich habe eine Grippe“, sagen viele, wenn sie im Winter Schnupfen, Halskratzen und Husten haben. Meistens handelt es sich jedoch nur um eine Erkältung, welche zwar auch unangenehm ist, doch deutlich von einer echten Grippe unterschieden werden muss. Sowohl Erkältung als auch die Grippe werden von Viren ausgelöst, bei der Grippe handelt es sich jedoch um einen anderen Typ Virus.
Grippe und Erkältung können auch am Krankheitsverlauf und am Schweregrad der Erkrankung unterschieden werden. Eine Erkältung kommt meist langsam und geht schnell. Oft ist ein Kratzen im Hals oder Halsschmerzen der Vorbote. Innerhalb weniger Tage kommt ein Schnupfen und Husten dazu. Auch leichtes Fieber oder Kopfschmerzen können auftreten. Zwei bis drei Tage nach Krankheitsausbruch ist der Höhepunkt erreicht, und nach 1-2 Wochen ist der ganze Spuck wieder vorbei. Meistens ist keine weitere Therapie nötig, der Körper kann sich selber helfen.
Wenn jedoch Erkältungen ein Dauerzustand sind oder sehr gehäuft auftreten, lohnt sich eine homöopathische Behandlung. Die Abwehrkraft wird gestärkt und dadurch haben Erkältungen keine Chance mehr.
Ganz anders ist der Verlauf bei einer Grippe. Die Krankheit kommt sehr plötzlich und ist mit einem erheblichen Krankheitsgefühl verbunden. In diesem Fall sind nicht nur die Atemwege, sondern der ganze Mensch betroffen. Hohes Fieber, Gliederschmerzen am ganzen Körper, Appetitlosigkeit, Magen- Darmprobleme, Müdigkeit, Schwächegefühl sind typische Symptome. Der geschwächte Körper ist anfällig für nachfolgende bakterielle Infekte, welche verschiedene Organe betreffen können. Häufig ist die Lunge, Stirnhöhle, Mittelohr, Gelenke, Gehirn oder das Herz betroffen.
Damit eine Grippe ohne Komplikationen abläuft ist es sehr wichtig, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen. Der Körper braucht Ruhe um dies bewerkstelligen zu können.
Als begleitende Massnahmen eignen sich je nach Beschwerden verschiedene Wickel, Fussbäder, Dampfinhalationen oder die Anwendung von ätherischen Ölen zur Unterstützung. Während einer homöopathischen Behandlung sollten sie jedoch auf pfefferminz- und kampherhaltige Produkte verzichten, weil diese die Wirkung des homöopathischen Arzneimittels blockieren können.
2 Beispiele von Grippekranken und den entsprechenden Arzneimitteln
Paula
Sie hat seit heute morgen Schüttelfrost und starke Gliederschmerzen. Das Fieber ist bis auf 39.8°C gestiegen. Sie hat starken Durst. Der Schüttelfrost verstärkt sich durch kalte Getränke oder kalten Luftzug.
Am meisten leidet Paula jedoch unter den Gliederschmerzen. Es fühlt sich an, wie wenn sämtliche Gelenke aus den Fugen geraten würden. Der Rücken fühlt sich wie zerbrochen an. Paula findet aufgrund der Schmerzen keine bequeme Lage im Bett und ändert dauernd ihre Position im Bett, ohne Erleichterung zu finden.
Paula jammert stark über ihre Beschwerden und versinkt in Selbstmitleid.
Ihr hilft das Arzneimittel Eupatorium perfoliatum (Wasserhanf)
Kurt
Er leidet bereits seit einer Woche unter Grippesymptomen: Fieber bis 38,5°C, Kopfschmerzen, Benommenheit und Abgeschlagenheit. Kurt fröstelt stark vor dem Fieberanstieg und er hat ganz kalte Hände und Füsse.
Auch während des Fiebers hat er keinen Durst. Er macht einen sehr schläfrigen Eindruck, die Augenlieder erscheinen ihm sehr schwer, er kann sie kaum offen halten. Er fühlt sich wie betäubt und hat am ganzen Körper ein Zerschlagenheitsgefühl.
Wenn er aus dem Bett aufstehen will, fühlt er sich schwindelig und hat das Gefühl umzufallen.
Die Kopfschmerzen sitzen im Hinterkopf und ziehen in den Nacken.
Ihm hilft das Arzneimittel Gelsemium sempervirens (gelber Jasmin)
Die Begleitung einer Grippe durch homöopathische Medikamente führt zu einer Linderung der Krankheitssymptome und zu einem schnelleren und komplikationsloseren Krankheitsverlauf. Homöopathie ist auch sehr wirkungsvoll bei langsam verlaufender Heilungszeit (Rekonvaleszenz) nach einer Grippe.
Die beste Vorbeugung für Grippe oder Erkältung ist ein gestärktes Immunsystem. Vermeiden Sie Stress, ernähren sie sich gesund und treiben sie regelmässig Sport.